Konfliktmanagement

 

Es gibt kein Leben ohne Konflikte. Das Leben ist gemacht für Konflikte, wir Menschen sind wie geschaffen für Konflikte, Organisationen und Systeme beinhalten alle Konfliktpotenzial. Und daraus ergibt sich: Konflikte sind Alltag. Fragen Sie sich morgens daher nicht, ob es heute zu einem Konflikt kommt, sondern welcher Konflikt heute auf Sie zukommt.

 

Sie können das schon im Vorfeld herausfinden anhand des «Kochrezeptes» für Konflikte: Man nehme eine kleine Portion von allem: Grössenwahn, Angst, Wut, Emotionen, negatives Denken, mangelndes Selbstwertgefühl, Probleme, Unterstellungen, Unsachlichkeit, die Ansicht: die Welt soll so sein, wie ich sie brauche, Strukturmängel, Organisationsfehler, falsche Erwartungen, zu hohe Erwartungen, innere persönliche Konflikte. Suchen Sie sich 5 Zutaten aus und Sie haben einen ausgewachsenen Konflikt.  

 

Bevor wir dazu kommen, welche Schritte zu einem konstruktiven Konfliktmanagement beitragen, schauen wir uns an, welche Chancen denn Konflikte mit sich bringen. Denn diese Chancen sprechen dafür, ein gutes Konfliktmanagement zu gestalten.

 

Worin liegen die Chancen?

 ·         Konflikte verhindern Stagnation

 ·         Konflikte sind Wurzeln für Veränderungen

 ·         Konflikte regen Interesse und Neugier an

 ·         Konflikte verhelfen zu neuen Lösungen und Sichtweisen

 ·         Konflikte verweisen auf Probleme, die gelöst werden müssen

 ·         Konflikte fördern Menschen in ihrer Persönlichkeit

 ·         Konflikte fördern Gruppen, den Gruppenzusammenhalt, die Stärke der Gruppe

 ·         Konflikte erhöhen die Kompetenz

 ·         Konflikte sind ein Lernfaktor

 

Also eine Menge Chancen, die wir gar nicht wahrnehmen könnten, ohne einen Konflikt.

Sich Regeln im Konfliktmanagement zu schaffen, hilft Ihnen sich in schwierigen Situationen in einer lösungsorientierten Struktur zu bewegen.

 

Das Harvard-Konzept und auch die Mediation bieten Ihnen eine solche Struktur:

 ·         Seien Sie hart in der Sache und weich zum Menschen.

 ·         Hinterfragen Sie die Interessen aller.

 ·         Zeigen Sie Verständnis für die Interessen.

 ·         Schaffen Sie sich zeitlich Raum, wenn Sie merken, dass der Prozess mehr Zeit braucht (machen Sie    einen weiteren Termin aus). Es ist oft günstig, wenn die Menschen den Weg auf dem sie sie führen, verinnerlichen können.

 ·         Machen sie Lösungsvorschläge, die die Interessen berücksichtigen.

 

Das Ergebnis:

 ·         beinhaltet eine vernünftige Übereinkunft (die legitimen Interessen jeder Seite werden in höchstmöglichem Masse berücksichtigt)

 ·         ist effizient (wirkungsvoll, umsetzbar, dauerhaft usw.)

 ·         hat die Beziehung der Partner zueinander verbessert oder zumindest nicht verschlechtert

 

Wie kommen Sie dahin?

•  Arbeiten Sie mit Visualisierung (Flipchart, Power Point, Papier)
•  Bereiten Sie sich gut vor!
•  Bereiten Sie die Visualisierung vor.
•  Bereiten Sie Gesprächsregeln vor. (Ich-Botschaften, keine Schuldzuweisungen etc.)
•  Wie kommt man an die Interessen?

An die Interessen zu kommen ist gar nicht so einfach, weil Menschen sich eher in Positionen wiederfinden, wenn es um einen Konflikt geht. Die Sache ist also mit der Person eng verbunden und die Person verteidigt selbst, fühlt sich also persönlich angegriffen. Komme ich an die Interessen, dann ist es möglich, Sache und Person trennen zu können und ich gebe der Person Anerkennung und Wertschätzung und kann mit ihr gemeinsam über die Sache als externes Problem, das wir gemeinsam lösen wollen, sprechen.

 

Wie kann man die Interessen herausfinden?:

 ·         Warum willst Du das?

 ·         sich in die andere Seite versetzen

 ·         Vorschläge entwickeln, die Zustimmung erleichtern

 ·         Interessen aufspüren z.B. Beziehung erhalten

 ·         Interessen anerkennen - aus diesen Ziele entwickeln

 ·         Prozess

 ·         Fragen: 

·         Warum möchten Sie…?

    ·         Was haben Sie damit vor?

    ·         Warum wollen Sie das anwenden?

    ·         Was steckt hinter Ihrem Anliegen?

 

Können Sie gemeinsam die Interessen definieren und miteinander auf der persönlichen Ebene kooperieren, dann geht es darum, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Entwickeln sie gemeinsam unterschiedliche Lösungsvarianten (Kreativitätstechniken nutzen, Bewertungen von der Sache trennen) und wählen Sie die, mit der sie am effizientesten zum gemeinsam definierten Ziel kommen können.

  

Wie können sie sich als Konfliktmanager/Konfliktmanagerin verhalten?

 ·         ruhig atmen (immer wieder einen ruhigen Atem herbeiführen)

 ·         zuhören und sich Notizen machen

 ·         schlagen sie nicht zurück

 ·         nach verborgenen Interessen suchen und diese ansprechen

 ·         eigene Vorstellungen nicht verteidigen

 ·         fragen: Was stört sie an..., dass sie das nicht in Betracht ziehen?

 ·         fragen: Was würden sie in meiner Situation tun?

 ·         Schweigen nutzen (Stille bietet Raum, etwas zu sagen, sie baut Druck auf).

 ·         neutrale Person hinzuziehen

 

Konfliktmanagement ist auch eine Frage der Persönlichkeitsentwicklung. Sie lernen sehr viel über sich selbst und das Verhalten anderer Menschen.

Nutzen Sie mutig diese Gelegenheit zu wachsen.